FAQ

Sie Haben Fragen?

Hier unsere Antworten.

Allgemeine Informationen zum Projekt

Was ist das Ziel des Wasserkraftprojekts?
Das Kraftwerk Elsbethen wird nachhaltige und regionale Energie aus heimischer Wasserkraft erzeugen und damit einen wesentlichen Beitrag in Richtung klimafreundlicher Energiegewinnung setzen. Außerdem wird durch das neue Kraftwerk auch die Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger weiter reduziert und die Versorgungssicherheit der Gemeinde Hopfgarten gestärkt.
Wo genau wird das Kraftwerk gebaut?
Das Kraftwerk besteht im Wesentlichen aus 3 Bauteilen: der Wasserfassung, der Druckrohrleitung und dem Krafthaus. Die Wasserfassung befindet sich im Bereich des bestehenden KW Ehreit bzw. auf Höhe des Salzsilos. Das Krafthaus, welches die Turbinen beherbergt, befindet sich im Ortseil Elsbethen unmittelbar neben der Kelchsauer Landesstraße. Zwischen Wasserfassung und Krafthaus wird entlang bzw. neben der Kelchsauer Landesstraße die Druckrohrleitung verlegt, durch welche das Wasser von der Fassung zu den Turbinen geleitet wird. Eine Lageskizze finden Sie auch in Bereich „Das Kraftwerk“
Wer ist der Bauherr bzw. Betreiber des Kraftwerks?
Die Kraftwerk Elsbethen GmbH – eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Kommunalbetriebe Hopfgarten und der Österreichischen Bundesforste.
Welche Technologie kommt zum Einsatz?
Beim Kraftwerk handelt es sich um ein so genanntes Ausleitungskraftwerk: Dabei wird durch ein Fassungsbauwerk Wasser aus der Kelchsauer Ache entnommen und über eine (Druck)Rohrleitung zum Krafthaus geführt, wo dieses zwei Turbinen zur Stromerzeugung antreibt.
Welche Vorteile bringt das Kraftwerk für die Region?
Das Kraftwerk wird zukünftig Strom für bis zu 7.000 Haushalte erzeugen und damit bilanziell die ganze Gemeinde Hopfgarten versorgen können. Das Kraftwerk Elsbethen wird außerdem technisch so ausgerüstet, dass es „schwarzstartfähig“ ist. Das bedeutet, dass das Kraftwerk im Falle eines (übergeordneten) Strom- oder Netzausfalles in Form eines Inselbetriebs auch weiterhin die Stromversorgung der Gemeinde Hopfgarten gewährleisten kann. Durch die Einbeziehung von regionalen Unternehmen und Partnern beim Bau und Betrieb wird außerdem die Wertschöpfung in der Region angekurbelt.

Zeitplan und Bauablauf

Wann beginnt der Bau und wie lange wird er dauern?
Der Baubeginn ist im April 2025 geplant und wird ca. 3 Jahre dauern. Dabei wird aber nicht durchgängig gebaut: Arbeiten im Flussbett dürfen beispielsweise nur in der winterlichen Niederwasserperiode stattfinden, während Arbeiten im Bereich der Kelchsauer Landesstraße nur in der frostfreien Zeit durchgeführt werden können.
Welche Bauphasen gibt es und was passiert in den jeweiligen Phasen?
Das Bauvorhaben besteht im Wesentlichen aus 3 Bauabschnitten (die zum größten Teil parallel ausgeführt werden:
• Die Wasserfassung im Bachbett kann nur in der winterlichen Niederwasserphase der Kelchsauer Ache errichtet werden. Dabei wird eine Stauklappe mit Überfall errichtet, um das Wasser in die Rohrleitung umzuleiten. Außerdem wird eine Fischwanderhilfe errichtet.
• Durch die Druckrohrleitung wird das entnommene Wasser auf einer Länge von ca. 5,4 km bis zu den Turbinen geleitet. Die Verlegung der Rohrleitung im Straßenbereich kann nur zur frostfreien Zeit durchgeführt werden. Aufgrund des großen Rohrdurchmessers (1,8m) und des zur Verlegung erforderlichen Platzbedarfs kann es bei diesen Arbeiten abschnittsweise zu Einschränkungen in der Verkehrsführung auf der Kelchsauer Landesstraße kommen.
• Das Krafthaus inkl. Maschinenausrüstung wird als Bauwerk in Stahlbetonbauweise errichtet.
Warum wird die Druckrohrleitung nicht vollständig außerhalb der Landesstraße verlegt, um den Verkehr beim Bau weniger/nicht zu beeinflussen?
Im Zuge der Planung wurden verschiedenste Varianten der Lage der Rohrleitung geprüft, wobei eine Vielzahl von Faktoren Einfluss auf den Trassenverlauf haben (z.B. naturschutzrechtliche Aspekte, (bau)technische Erfordernisse, geologische Gegebenheiten etc.). Die nun zur Ausführung kommende Trasse berücksichtigt all diese notwendigen Erfordernisse bestmöglich.

Umweltauswirkungen und Schutzmaßnahmen

Welche Auswirkungen hat das Kraftwerk auf die Umwelt?
Die möglichen Umweltauswirkungen wurden im Zuge des behördlichen Bewilligungsverfahrens sehr umfänglich geprüft. Im Bewilligungsbescheid sind auch umfassende Auflagen vorgeschrieben, um sicherzustellen, dass sich etwaige negative Auswirkungen auf ein Mindestmaß beschränken bzw. gänzlich verhindert werden. Die Einhaltung dieser Vorschreibungen wird sowohl während des Baus, als auch in der Betriebsphase engmaschig kontrolliert.
Welche Maßnahmen werden getroffen, um Flora und Fauna zu schützen?
Zum Schutz der aquatischen Fauna (insb. Fische) wird eine Fischwanderhilfe errichtet, die den Individuen sowohl eine abwärts, als auch aufwärts gerichtete Wanderung weiterhin ermöglicht. Um den Lebensraum um ursprünglichen Gewässer zu sichern wird ein Teil des Wassers ungenutzt am Kraftwerk vorbei geleitet (zumindest 20%, je nach Jahreszeit deutlich mehr). Im Zuge des Baus werden außerdem eine Reihe weiterer ökologischer Begleit- und Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt, welche durch eine eigene Umwelt-Bauaufsicht auch laufend streng kontrolliert werden.
Wie wird die Wasserqualität durch das Kraftwerk beeinflusst?
Die Wasserqualität der Kelchsauer Ache wird durch das Kraftwerk bzw. dessen Betrieb nicht beeinflusst. Im Zuge des Baus kann es zu temporären Trübungen durch die Bautätigkeit kommen, durch entsprechende Maßnahmen wird dies aber möglichst vermieden.
Werden Wanderfische weiterhin ungehindert wandern können?
Durch die Errichtung einer der vorkommenden Fischarten angepassten Fischwanderhilfe ist sichergestellt, dass Fische auch weiterhin ungehindert wandern können (flussaufwärts und flussabwärts). Die Funktion der Fischwanderhilfe ist durch ein behördlich vorgeschriebenes Monitoring nachzuweisen und ggfs. sind Maßnahmen zu setzen um die Funktion zu gewährleisten.
Ist das Kraftwerk gegen extreme Wetterereignisse und Hochwasser geschützt?
Die Anlage fährt bei Extremereignissen vollautomatisch in einen „sicheren Zustand“, sodass einerseits Hochwässer schadlos abgeführt werden können und andererseits durch die Anlage im Hochwasserfall auch kein zusätzliches Aufstauen des Wassers entsteht.

Einfluss und Anwohner

Wird es während der Bauphase zu Lärm- oder Staubbelastungen kommen?
(Wie bei jeder Baustelle) wird es zu temporären Lärmbeeinflussungen durch die Bautätigkeit bzw. die Baufahrzeuge kommen. Bezüglich Staubbelastung wird größtmöglich auf Staubfreihaltung geachtet bzw. werden entsprechende Maßnahmen zur Staubfreihaltung umgesetzt (Bewässerung, etc.)
Gibt es Straßen- oder Wegsperrungen?
• Da die Druckrohrleitung aufgrund der Platzverhältnisse abschnittsweise auch in der Kelchsauer Landesstraße verlegt werden muss, werden auch temporäre Verkehrsbeschränkungen notwendig sein. Je nach Bauabschnitt wird der Verkehr teilweise einspurig geführt (mit Ampelregelung bzw. durch Verkehrsposten). Es wird auch Bauabschnitte geben, welche eine Sperre der Kelchsauer Landesstraße erfordern. In diesen Fällen werden lokale Umfahrungen/Umleitungen eingerichtet, sodass die Kelchsau grundsätzlich jederzeit erreichbar bleibt, es kann allerdings zu Wartezeiten kommen.
• Zu erwartenden Sperren/Umleitungen und Einschränkungen werden je nach Bauablauf frühzeitig über diese Website (Menüpunkt „Verkehr“) und über unseren WhatsApp Infokanal kommuniziert.
Wird die Wasserversorgung oder -nutzung bzw. die Stromversorgung für die Anwohner beeinträchtigt?
Es wird zu keinen geplanten Einschränkungen kommen, die Wasser- und Stromversorgung wird grundsätzlich jederzeit aufrecht bleiben. Sollte es doch zu (derzeit nicht geplanten) Abschaltungen kommen wird dies den Betroffenen entsprechend frühzeitig kommuniziert.
Wird auch Nachts oder am Wochenende gearbeitet?
Grundsätzlich ist nur Tagarbeit an Werktagen vorgesehen. In Einzelfällen kann es auch zu Nacht- oder Wochenendarbeit kommen (um z.B. eine Verkehrseinschränkung unter der Woche zu verhindern).
Besteht ein Risiko für Überschwemmungen oder Hochwasser durch das Kraftwerk?
Durch das Kraftwerk wird sich der Status Quo diesbezüglich nicht verschlechtern. Der Nachweis darüber musste auch im Bewilligungsverfahren erbracht werden. Im Falle eines Hochwassers wird die Stauklappe automatisch gelegt, damit es zu keinem vermehrten Aufstau kommt.
Wird es durch den Betrieb des Kraftwerks Lärmbelastung geben?
Im Bereich des Krafthauses entsteht durch die Turbinen und die Rückgabe des Wassers in die Kelchsauer Ache eine gewisse Geräuschentwicklung. Im Zuge der Ausführungsplanung wird das aber berücksichtigt und es werden entsprechende technische Maßnahmen gesetzt, um diese Geräusche auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Bei den nächsten Gebäuden zum Krafthaus wird kein höherer Geräuschpegel wahrnehmbar sein.
Wird sich das Landschaftsbild durch das Kraftwerk verändern?
Das Krafthaus und die Wasserfassung sind als Gebäude natürlich sichtbar. Diese werden aber architektonisch so gestaltet, dass sie sich entsprechend ins Landschaftsbild einbinden und nicht als störend empfunden werden.

Energieerzeugung und Nutzen

Wie viel Strom wird das Kraftwerk erzeugen?
Das Kraftwerk wird pro Jahr ca. 30 GWh Strom erzeugen, damit könnte man in etwa:
• ca. 7.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen
• 200 Millionen Kilometer in einem E-Auto fahren (ca. 5.000 Weltumrundungen)
• 10 Millionen Ladungen Wäsche in einem Wäschetrockner trocknen
• 15 Millionen Stunden einen Backofen betreiben (genug für 30 Millionen Pizzen)
• 2 Milliarden mal seinen Smartphone-Akku aufladen

Weitere Informationen und Kontakt

Gibt es Informationsveranstaltungen oder Bürgerdialoge?
Es werden regelmäßige Informationssprechstunden zum Projekt angeboten, bei welchen das Projektteam für Frage und Antwort zur Verfügung steht. Eine Anmeldung dazu ist über die Homepage (Menüpunkt „Infotermine“) möglich.
Wie und wo kann ich mich noch über das Projekt informieren?
• Auf der Homepage werden aktuelle Informationen und Meldungen veröffentlicht. Außerdem findet man unter dem Menüpunkt „Verkehr“ aktuelle und geplante Verkehrseinschränkungen.
• Über unseren WhatsApp Infokanal kann man die aktuellsten Informationen, Meldungen und Verkehrseinschränkungen laufend per Push-Nachricht direkt auf sein Smartphone erhalten. Die Anmeldung dazu ist über den QR-Code auf der Website möglich.
An wen kann man sich bei Fragen wenden?
Das Projektteam steht Ihnen unter der Mail Adresse info@kwe.tirol sowie persönlich im Rahmen der regelmäßigen Informationssprechstunden zur Verfügung, um Ihre Fragen mit Wasserkraft aus dem Weg zu spülen.